Ellenbogenprothese
Indikation, Materialien, Technik und Nachbehandlung
Ellenbogenspezialist Chefarzt Dr. med. Georgousis hat die anspruchsvolle Chirurgie der Ellenbogen Endoprothetik an der Klinik für Schulter- und Ellenbogenchirurgie, Sportmedizin fest etabliert.
Ellenbogenprothese / Ellenbogenendoprothese – Total- oder Teilprothese
Bei der operativen Implantation einer Ellenbogenendoprothese erfolgt der Ersatz des Ellenbogengelenkes. Unterschieden wird dabei zwischen einer Totalendoprothese bei der das ganze Gelenk ersetzt wird und der Teilendoprothese bei der nur ein Teil des Gelenkes ersetzt wird (z.B. Radiusköpchenprothese).
Das man im Gegensatz zu künstlichen Hüften oder Kniegelenken kaum etwas von Ellenbogenprothesen hört liegt daran, dass sie recht selten implantiert werden.
In Deutschland bekommen ca. 150 Menschen pro Jahr eine Ellenbogen Totalendoprothese.
Ellenbogenprothese
– Wann wird sie eingesetzt? - Indikation?
Verschiedenste Ellenbogenerkrankungen können den Einbau eines künstlichen Ellenbogengelenkes erforderlich machen. Der Anlass für solch einen Eingriff sind neben den sichtbaren Veränderungen des Gelenkes im Röntgenbild in erster Linie der starke Ruhe- und Belastungsschmerz.
Bei der schmerzhaften Zerstörung des Ellenbogengelenkes durch Arthrose (Gelenkverschleiß), rheumatoide Arthritis (rheumatische Gelenkentzündung), ungünstig ausgeheiltem Gelenkbruch, ist es heute mit gutem Erfolg möglich, die Gelenkflächen durch eine Ellenbogenprothese zu ersetzen.
Ein prothetischer Ersatz des Radiusköpfchens (mit oder ohne Capitellum) kann bei einer Trümmerfraktur desselben erforderlich sein. Eine Notwendigkeit für solch eine Ellenbogen Teilprothese kann auch später z.B. nach fehlverheiltem Bruch oder nach Komplikationen einer vorausgegangenen Operation sein.
Operiert wird dann, wenn konservative oder gelenkerhaltende Operationen wenig Erfolg versprechen. Durch eine Prothese des Ellenbogens werden die Schmerzen beseitigt und gleichzeitig eine gute Beweglichkeit und Stabilität des Ellenbogengelenkes erreicht.
Ellenbogenprothese
– Prothesenvarianten
Die Ellenbogenprothese soll nicht nur die Form des zu ersetzenden eigenen Ellenbogengelenkes ganz oder teilweise nachahmen, sondern auch die Funktion und Stabilität gewährleisten. Durch die Prothese werden verschlissene Gelenkflächen und Gelenkanteile rekonstruiert. Die Art der Prothese richtet sich dabei nach dem Grad der Zerstörung des Gelenkes.
Mehrere Varianten der Ellenbogenprothese stehen in der Ellenbogenchirurgie inzwischen zur Verfügung. Hier werden die meist verwendeten aufgeführt:
Totalendoprothesen:
- Ungekoppelte Ellenbogenprothese / Oberflächenersatz (+/- Radiusköpchenersatz)
- Gekoppelte Ellenbogenprothese
Teilendoprothesen:
- Radiusköpchenersatz mit anatomischen festen Hals (+/- Capitellumersatz)
- Radiusköpchenersatz mit mobilen Hals (Bipolar) (+/- Capitellumersatz)
Aufgrund langjährigen Erfahrung bevorzugt Ellenbogenspezialist Chefarzt Dr. med. Georgousis bei der Total-Endoprothetik die gekoppelten Endoprothesen und bei den Teilprothesen die Bipolaren Radiusköpchenprothesen. Alle Varianten haben jedoch individuelle Indikationen und werden bei Bedarf eingesetzt.
Selbstverständlich spielen bei der Entscheidungsfindung auch die körperlichen Aktivitäten, und Bedürfnisse des Patienten (z.B. Verwendung eines Rollator oder Gehilfe) eine wichtige Rolle.
Die Hauptvarianten der Ellenbogenprothesen gibt es in vielen verschiedenen Größen und Ausführungen. Sie können individuell an den Ellenbogen eines jeden Patienten angepasst werden. Diese können zuvor mit modernen Dünnschicht-CT Untersuchungen mit 3D Rekonstruktion abgeklärt werden.
Ellenbogenprothese
– Materialien
Die Prothese soll nach Möglichkeit für den Rest des Lebens im Körper verbleiben. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass das Material gut vertragen und nicht vom Körper abgestoßen wird. Gleichzeitig soll die Prothese des Ellenbogens möglichst lange halten und funktionsfähig sein. Das sind hohe Anforderungen an das Material. Für die Prothese werden nur hochwertige ganz spezielle Metalle, Kunststoffe und Keramiken verwendet.
Als Metall eignet sich eine Kobaltlegierung mit Chrom oder Titan besonders gut. Bei der Auswahl der Materialbeschaffenheit der Ellenbogenprothese können vorhandene Metallallergien berücksichtig werden. Eine Ellenbogenprothese bleibt im Normalfall ca. 10 – 15 Jahre funktionsfähig bevor Verschleißerscheinungen einsetzen und ggf. eine erneute Ellenbogen OP erforderlich wird.
Ellenbogenprothese
– Technik
Bei der Implantation einer Ellenbogenprothese ist langjährige Erfahrung erforderlich, um möglichst viel gesunde Knochensubstanz zu erhalten und das Implantat sicher im Knochen zu verankern. Der anspruchsvolle Eingriff erfolgt in Vollnarkose. Wir bevorzugen eine Seitlagerung. Während der Operation legt der Ellenbogenspezialist zunächst das Ellenbogengelenk frei und entfernt anschließend krankhaftes Gewebe und zerstörte Knochenteile.
Nach der Präparation der Knochen- und Gelenkflächen für den passgenauen Einsatz der Prothese, wird zunächst eine Probeprothese eingesetzt, um die ordnungsgemäße Funktion der Ellenbogenprothese zu prüfen. Abschließend erfolgt die Implantation der Original Ellenbogenprothese.
Ellenbogenprothese
– Was kommt danach?
Nach der Implantation einer Ellenbogenprothese wird der Arm zunächst durch eine Kunstgipsschiene ruhiggestellt. Eine krankengymnastische Übungsbehandlung folgt die nächsten Tage nach OP. Nach dem stationären Krankenhausaufenthalt empfiehlt sich intensive tägliche Krankengymnastische Physiotherapie. Diese kann meist heimatnah erfolgen. Eine stationäre Rehabilitationsmaßnahme in einer Rehaklinik ist möglich aber meist nicht erforderlich
Generell beträgt die erste schonende / passive Phase der Rehabilitation 6 – 8 Wochen nach OP, bis es zur inneren Weichteilheilung gekommen ist. Danach können aktiv-assistive Bewegungsübungen erfolgen. Eine CPM kann eingesetzt werden. Die Beweglichkeit des Ellenbogens kann sich bis zu 1 Jahr postoperativ kontinuierlich verbessern.