Nervenkompressions­syndrome
Chronische Einklemmung von Nerven am Ellenbogengelenk

 

Nervus Ulnaris Syndrom (Kompression des Nervus ulnaris im sulcus)

Der N. Ulnaris verläuft am Ellenbogen durch eine Engstelle am unteren Oberarm, dem Sulcus Ulnaris. In diesem Bereich ist der Nerv sehr oberflächlich gelegen, was jeder schon einmal als „Musikantenknochen“ erfahren hat. Hier kann der Nerv durch Weichteile manchmal auch durch knöcherne Strukturen, chronisch eingeengt werden, was zu Gefühlsstörungen mit Kribbeln oder Taubheit der Hand und Finger führt. Diese  Nerveneinengung ist die  häufigste am Ellenbogen.

Technik

Ziel ist es, den Nerv aus seinen Einengungen zu befreien. Hierzu wird der Nerv oberhalb des Ellenbogens aufgesucht und weit nach unten verfolgt und das einengende Gewebe durchtrennt. Dies ist meist für die Entlastung (Dekompression) des Nerves ausreichend. In seltenen Fällen, wenn die Einengung sehr stark ausgeprägt ist, wird der Nerv dann nach vorne verlagert und dort in ein Bett aus subkutanem Fettgewebe verlagert.

 

Nachbehandlung und andere Nervenkompressionssyndrome

Nachbehandlung

Es erfolgt eine Ruhigstellung des Ellenbogens in einer Schiene für 3 – 4 Wochen. Danach erfolgt vorsichtiges Mobilisieren. Arbeitsfähigkeit besteht nach 4 – 6 Wochen, je nach Schwere der Belastung des Arms. Die Rückkehr des Gefühls oder der motorischen Funktion hängt von der Dauer der präoperativen Beschwerden ab.

Andere Nervenkompressionssyndrome (N. Radialis, N. Medianus)

Diese sind vergleichsweise selten, können jedoch sowohl Schmerzen verursachen als auch zu Lähmungen der versorgten Muskulatur führen.